Holzpellets - Die Sache mit dem Energieeinsatz
Leider ist es bei den Holzpellets im Gegensatz zu den anderen Energieträgern so, daß zunächst Energie aufgewendet werden muß, um den Brennstoff Holzpellets herzustellen. Das ist schon ein Nachteil, denn das Öl kommt - wie der Name ja sagt - aus der Erde, das Gas aus einem mehr oder weniger dichten Hahn gleichen Namens und der Strom schon immer aus der Steckdose. Nur die Holzpellets müssen erst mit Gewalt in ihre zweckdienliche Form gezwungen werden.
Zunächst muß darauf hingewiesen werden, daß Holz nicht eingeschlagen wird, um Pellets zu produzieren, sondern um daraus z.B. Leimholz herzustellen, für das Sie dann im Baumarkt saumäßig viel Geld bezahlen müssen. Die dafür benötigten Bäume aber bestehen zu rund 50% aus Wasser. (Wir hoffen, Sie mißbrauchen dieses Wissen jetzt nicht, indem Sie in Zukunft Ihre Kippen immer in den Wald werfen, weil es da so schön feucht ist). Dieses Wasser ist nicht nur bei der Leimholzproduktion hinderlich, so daß es in der weit überwiegenden Zahl der Fälle zwingend erforderlich ist, Holz vor seiner endgültigen Verarbeitung zu trocknen.
Aus diesem Grund ist es u.E. gerechtfertigt, mit der Energiebilanzierung für die Pelletproduktion erst dort einzusetzen, wo Nebenprodukte der holzverarbeitenden Industrie zum ersten Mal nur deshalb bewegt werden, um daraus Pellets herzustellen. Der ideale Ausgangsstoff für die Pelletproduktion sind daher Hobelspäne, weil diese eben nicht mehr getrocknet werden müssen. Ist dies der Fall, kann der zur Herstellung der Pellets erforderliche Energieaufwand mit rund 2% des Energiegehaltes der Holzpellets beziffert werden. Selbst wenn die gesamte Logistikkette - angefangen von der Holzernte bis hin zum Transport der Pellets zu Ihnen nach Hause -
berücksichtigt wird, beträgt der dann anzusetzende Wert für den erforderlichen Energieeinsatz nur ca. 4,5%.
Der eigentliche Knackpunkt bei der Energiebilanzierung ist die ggf. erforderliche Trocknung des Rohstoffes. Getrocknet werden muß dann, wenn nicht Hobelspäne, sondern Sägespäne als Ausgangsmaterial dienen. In diesem Fall kann der erforderliche Energieeinsatz auf Werte von 9% bis 11% des Energiegehaltes der Pellets steigen.
Neben den eigentlichen Zahlen zur Kennzeichnung des Energieeinsatzes muß aber u.E. unbedingt der zur Energieerzeugung eingesetzte Brennstoff berücksichtigt werden. Pelletierungen sind i.d.R. im Bereich holzverarbeitender Betriebe angesiedelt. Solche Betriebe setzen wiederum Abfallhölzer und Rinde zur Energieerzeugung ein. Das ist schon deshalb sinnvoll, weil sie diese "Abfälle" sonst für viel Geld entsorgen lassen müßten. Mit Holzpellets haben Sie also einen Brennstoff zur Verfügung, zu dessen Herstellung zwar zunächst Energie eingesetzt werden muß, die aber genauso preiswert und umweltfreundlich erzeugt werden kann, wie Sie Ihre Wärme in Zukunft mit den Pellets selbst erzeugen können.