Alternativen: Praktisch, sauber, nicht ganz billig
Offensichtlich erwarten nicht nur Kessel- und Pelletproduzenten ein deutlich steigendes Interesse am Brennstoff Pellets. Zunehmend werden auch Lagersystem auf den Markt gebracht, die eine problemlose Aufbewahrung des Brennstoffes versprechen. Die wesentlichen Vorteile liegen in der z.T. sehr schnellen Einsatzbereitschaft der Systeme und in der Möglichkeit, Holzpellets auch außerhalb des Wohnhauses lagern zu können.
Die Lagerung von Pellets vor allem im Neubaubereich kann unter Umständen an den zur Verfügung stehenden Platzverhältnissen scheitern. Bevor hier Minisilos eingebaut werden, die über ein Fassungsvermögen von 2 Tonnen kaum hinausreichen, sollte die Möglichkeit geprüft werden, die Pellets in einem Außentank zu lagern. Sinnvoll wäre es, diese Entscheidung nicht irgendwann beim fröhlichen Richtfest - Umtrunk zu treffen, sondern am Beginn der Bauarbeiten, wenn die dem Gelände und Geldbeutel entsprechend große Baugrube ausgehoben wird. Der Pelletstank verschwindet nämlich im Untergrund.
Nun ist so eine Lagerung in ihrem Grundprinzip nicht gerade die Innovation des Jahrhunderts, denn bereits vor der Erfindung des gemeinen Holzpellets schien es irgendwie sinnvoll zu sein, nicht jeden Kram unter der Kellertreppe zu lagern.
Achten Sie bei der Auswahl des Tanks z.B. darauf, wie der Boden ausgeform ist. Pellets bilden sozusagen einem inneren Zwang folgend einen Schüttkegel von ca. 45° aus. Wenn also der Tankboden nicht als eine Schräge ausgebildet ist, werden die Pellets diese Schräge bilden. Alle Pellets, die zu dieser Aufgabe verdonnert wurden, werden Sie nicht in Ihrer Heizung wieder treffen. In der Regel helfen auch alle noch so totsicheren Pelletszusammenrüttelundschüttelkonstruktionen nicht wesentlich weiter.
Holzpellets im Untergrund zu verbuddeln ist nicht gerade die preiswerteste Lösung zu deren Lagerung. Fragt man aber mal einen Architekten, was ein Kubikmter umbauter Raum kostet (blöde Frage - Geld natürlich!) also - wie viel ein Kubikmter umbauter Raum kostet, relativiert sich der Preis für einen Erdtank schon wieder.
Gerade bei Erdtanks (und anderen industriellen Lagersystemen natürlich auch), sollten Sie nach Referenzobjekten fragen. Man muß die sich gar nicht anschauen (gibt bei Erdtanks ja eh nicht viel zu sehen), aber ein Telefonat mit den mehr oder weniger stolzen Besitzern ist zuweilen recht aufschlußreich.
Erdtanks erhalten Sie für Lagermengen zwischen ca. 5 und 8 Tonnen und Preise ab rund 3000 Euro (ohne Einbau).
Wer sich mit dem Gedanken, sein Grundstück durch Tiefbauarbeiten umzugestalten, nicht anfreunden kann aber auch keinen simplen Holzverschlag als Lagerraum möchte, für den sind möglicherweise Pelletsilos aus Metall die Lösung. Diese können Sie einzeln aufstellen oder - zur Erhöhung der Lagermenge - zu Batterien zusammenschließen. Die Pellets werden per Schnecke oder Saugsystem zu ihrem Bestimmungsort transportiert. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, die Silos im Freien aufzustellen. In diesem Fall sollte man sie aber durch ein einfaches Dach gegen die gröbsten Witterungsunbilden schützen.
Pelletsilos erhalten Sie mit einem Lagervolumen von 1100 l (700 kg) oder 2100 l (1400 kg). Damit nun nicht alle 14 Tage eine Lieferung zu Ihnen fällig wird, sollte die Möglichkeit der Kombination der Einzelsilos genutzt werden. Im Extremfall können so Mengen von über 5 Tonnen gelagert werden. Je nach beabsichtigter Lagermenge und in Abhängigkeit vom erforderlichen Austragungssystem, müssen Sie mit Kosten zweischen 1000 Euro und 6000 Euro rechnen.
Ähnlich wie die Pelletsilos werden auch die Pelletboxen eingesetzt. Nur daß diese sich nicht mit weiteren Boxen zu größeren Lagereinheiten kombinieren lassen. Hier soll mehr auf ein System von Wechselcontainern abgestellt werden. Leider ist uns aber noch kein Hersteller oder Lieferant bekannt, der diesen Service (Austausch der Container) auch anbietet. Positiv ist anzumerken, daß bei Pelletsilos wie -boxen eine Anschlußmöglichkeit zur Staubabsaugung vorhanden ist und die Behälter zudem fast vollständig entleert werden können.
Etwas umständlich dürfte sich jedoch die Befüllung von Batteriesilos darstellen, da hier entsprechend der Anzahl der eingesetzten Einzelboxen die Einblas- bzw. Absaugleitungen umgesteckt werden müssen.
Zudem eine Leitung quer durch Ihre mehr oder weniger heiligen Gemächer gelegt werden. Naja, - wenn es Ihnen nichts ausmacht - wir lernen gerne neue Einrichtungsvarianten kennen. Wünschenswert wäre es trotzdem, wenn im Keller aufgestellte Silos über eine an der Außenwand des Gebäudes befindliche Kupplung befüllt werden könnten.
Die Kosten zur Anschaffung der Pelletoxen fallen im Vergleich zu den weiter oben beschriebenen Pelletsilos bescheidener aus. Um ein Kilo Pellets lagern zu können, müssen ca. 50 Cent investiert werden. Angeboten werden die Boxen derzeit für Lagermengen zwischen 300 kg und 1300 kg.
Neben diesen Variationen in Blech gibt es die Möglichkeit, die Pellets in sog. Sacksilos zu lagern. Diese werden in einem Stahlrahmen hängend in Ihrem Keller direkt neben der Heizung aufgestellt. Ebenfalls auf dem Markt sind Hubsilos für die Lagerung von Holzpellets. Diese haben durch ihre besondere Konstruktion den Vorteil, daß das Raumvolumen, daß das Silo an sich einnimmt, nahezu vollständig ausgenutzt werden kann. Bei "herkömmlichen" Gewebesilos kommt es durch den Auslauftrichter im unteren Teil des Silos zu einem doch recht hohen Verlust an Lagerraum.
Wenn Sie auf ein Sacksilo zurückgreifen, benötigen Sie nur eine einzige Leitung zum Befüllen des Silos. Das Gewebe ist luftdurchlässig, so daß der entstehende Überdruck entweichen kann, der Staub aber im Silogewebe zurückgehalten wird. So kann eine Leitung zum Absaugen des Staubes entfallen. Der Staub an sich ist zwar nicht verschwunden, doch kommen moderne Pelletheizung auch mit verhältnismäßig hohen Mengen Feinanteil (max. 8% *) im Lagerraum) klar.
Sacksilos sind noch relativ preiswert (ab ca.1000 Euro bei Lagerkapazität von rd. 3 Tonnen). Vor allem aber besteht die Möglichkeit, die Silos individuell für Ihren Keller anfertigen zu lassen. Zudem sind diese in weniger als 2 Stunden aufgebaut uns einsatzbereit.
*) Dieser Wert von 8% darf nicht mit der Angabe "Staubanteil max. 1% bei Verladung der Pellets" verwechselt werden! Der Feinanteil (Staub) steigt naturgemäß beim Einblasen der Pellets in das Lager an. Staub in einem Pelletlager ist normal. Nur dürfen die genannten 8% nicht überschritten werden. Sie sollten z.B. aus diesem Grund grundsätzlich Pellets gemäß Ö-Norm M 7135 bzw. E-Normeinkaufen!
Ebenfalls zur Pelletslagerung angeboten werden Tanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Diese werden in Einzelteile zerlegt geliefert und direkt vor Ort montiert. In diesen Tanks können Sie Mengen zwischen 2,5 bis fast 20 Tonnen lagern (Achtung: ab einer Lagermenge von 15 Tonnen ist ein spezieller Brennstofflagerraum erforderlich!). Die Preise für einen Pellet-Tank liegen - je nach Lagermenge - zwischen 1.500 Euro und 6.000 Euro. Ein Tank zur Lagerung von 6 Tonnen Holzpellets kostet Sie nach Herstellerangaben rund 2.500 Euro .
Die Pellets können per Schnecke oder Saugsystem ausgetragen werden. Allerdings ist durch den flachen Boden keine restlose Entleerung des Behälters möglich, so daß die Pellets bzw. der von Ihnen gebildete Schüttwinkel ab und zu abgezogen werden muß. Diesem Aufwand steht aber eine sehr gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumvolumens für die Pelletlagerung gegenüber. Positiv zu bewerten ist die seitliche Montage der Einblaskupplung und das Vorhandensein einer zweiten Kupplung zum Absaugen des Staubes. Ein Filterflies in der Deckelöffnung verhindert, daß der Behälter beim Befüllen "aufgeblasen" wird, falls die Absaugöffnung verstopft werden sollte.
Eine Verlängerung der Befüll- bzw. Absaugleitung bis an die Außenseite des Gebäudes stellt nach Aussagen des Herstellers kein Problem dar.
Seitlich montierte Einblaskupplungen ermöglicht eine maximale Ausnutzung des Lagervolumens.